Motorschaden: Wann lohnt sich die Instandsetzung statt eines Austauschmotors?

Ein Motorschaden ist in der Regel der größtmögliche Defekt, der ohne direkt ersichtlichen Grund am Auto auftreten kann. Die Entscheidung über die kostengünstigste Reparatur ist oft nicht einfach. Insbesondere bei älteren Autos kommt ein defekter Motor oft einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich.

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Motorschäden sind heute selten. Bei guter Pflege und normaler Laufleistung hält der Motor meist länger als der Rest des Autos. Dennoch treten solche Defekte immer wieder auf. Ein gerissener Zahnriemen, Ölmangel, eine defekte Zylinderkopfdichtung oder Materialermüdung können dem Antrieb den Garaus machen.

Vier Handlungsoptionen beim Motorschaden

Bei einem Motorschaden haben Autobesitzer im Grunde vier Möglichkeiten: Motor reparieren, einen gebrauchten Austauschmotor einbauen lassen, einen neuen Motor einsetzen oder das Auto verschrotten. Der Kauf eines fabrikneuen Motors ist so kostspielig, dass er in der Regel nur bei neuwertigen Autos infrage kommt. Wo es möglich ist, wird man nach einer preisgünstigeren Lösung für die Reparatur des Autos suchen.

Das Verschrotten ist die einzig richtige Maßnahme, wenn die Kosten der Reparatur den Restwert des Autos klar übersteigen. Ab einem Alter von etwa sieben Jahren ist das häufig der Fall. Diese Frage hängt auch vom Automodell ab: Bei einem alten Porsche lohnt eine Motorreparatur wahrscheinlich, bei einem alten VW Golf eher nicht.

Diagnose vor Reparaturentscheidung

Bei jüngeren Gebrauchtwagen stellt sich in erster Linie die Frage, ob eine Reparatur oder der Austausch des Motors die richtige Lösung ist. Der erste Schritt zur Antwort ist die Diagnose des Schadens.

Bei manchem Motorschaden ist nur ein einzelnes Teil defekt. Sollten etwa nur Ventile schadhaft sein, lässt sich das mit überschaubarem Aufwand reparieren. Der Austausch des Zylinderkopfes wird dagegen schon teurer, ist aber in der Regel immer noch günstiger als ein Austauschmotor.

Die Reparatur eines Motors ist immer arbeitsaufwendig. Bei einer typischen Motorinstandsetzung wird das Aggregat in seine Teile zerlegt, gereinigt und vermessen. Je nach Motorschaden kann es zu Riefen in den Zylindern, gebrochenen Pleuelstangen und Schäden an Kolbenringen gekommen sein. Wurde der Brennraum in Mitleidenschaft gezogen, wird das Ausschleifen der Zylinder und Einsetzen neuer Kolben erforderlich. Der Einbau neuer Ventile und Ventilsitze ist bei solchen Eingriffen Routine. Das gewährleistet, dass der Motor anschließend wieder die volle Leistung hat und nicht mehr verbraucht als notwendig.

Gezielte Reparatur kann Kosten sparen

Ein Vorteil der selbst organisierten Reparaturen ist, dass der Autobesitzer mit der Werkstatt den Umfang der notwendigen Arbeiten absprechen kann. Möglicherweise lassen sich einige Teile noch gut weiterverwenden. Zum Beispiel ist es bei Zylinderkopf, Nocken- und Kurbelwelle oft möglich, sie auf Maß zu schleifen und wieder einzubauen. Die Reparaturkosten liegen dann im niedrigen dreistelligen Bereich. Beim Austausch solcher Teile werden oft Beträge um 1.000 Euro fällig.

Vielleicht kann die Werkstatt auch ein paar Ersatzteile empfehlen, die weniger kosten als die Originalteile. Das senkt die Rechnung deutlich. Eine zweijährige Garantie ohne Kilometerbegrenzung ist allerdings meist nicht drin, wenn aus Kostengründen viele Altteile verwendet werden.

Schnelle Reparatur mit dem Austauschmotor

Die einfachste und schnellste Lösung ist ein Austauschmotor. Damit ist ein Rumpfmotor ohne Nebenaggregate gemeint. Anlasser, Generator und ähnliche Komponenten werden vom eigenen Motor abgebaut und weiterverwendet.

Austauschmotoren beruhen auf defekten Motoren, die in einer Fachwerkstatt instand gesetzt wurden. Sie sind nicht neu, wurden aber nach einem definierten Katalog von Qualitätskriterien wieder fit gemacht. Bei Einbau eines Austauschmotors steht das Auto relativ schnell wieder zur Verfügung.

Die Kosten für einen Austauschmotor sind sehr verschieden je nach Bauart und Marke. Bei Kleinwagenmotoren mit drei oder vier Zylindern beginnen die Preise bei etwa 2.000 Euro. Je nach Motorisierung können die Motoren auch 6.000 oder 8.000 Euro kosten. Der Einbau eines Motors ist eine aufwendige Arbeit und kann einen ganzen Arbeitstag dauern.

Die Reparatur eines Motorschadens ist somit teuer, kann sich bei einem nicht zu alten Auto oder einem Klassiker aber oftmals lohnen. Denn ein Auto mit defektem Motor lässt sich nur zu Schleuderpreisen verkaufen.  1&1 Mail & Media CF

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